Freitag, 5. November 2010

Mit Rantanplan im Colca Canyon (28.10.-31.10.)

Bilder bei Flickr
IMG_2748

Statt hoch ging‘s nun runter und zwar in den von Arequipa 200 Kilometer entfernten Colca Canyon, seines Zeichens der tiefste der Welt, tiefer noch als der Grand Canyon, was man ihm aber nicht ansieht. Wir wurden um 3 Uhr (nicht 15) von einem Minibus abgeholt, der seine Passagiere in der ganzen Altstadt, die ja wie schon beschrieben überschaubar ist, zusammensammeln musste. Trotz der Uhrzeit war dies eine sehr lustige Angelegenheit, da die Jungs die letzten beiden Mitreisenden nicht finden konnten, da sie den Namen des Hostals nicht genau wussten und so alles, das „Andean“ im Namen hatten, anfuhren um schließlich im „Compania Bed & Breakfast“ fündig zu werden. Auf dem Weg nach Cabanaconde, dem Startpunkt der Wanderung, hält jeder Bus am Cruz del Condor, einem Aussichtspunkt über dem Canyon, von dem aus man gute Chancen hat, selbige zu sehen. Warum weiß man nicht, vielleicht werden sie gefüttert oder sie fliegen halt gern an der Stelle, jedenfalls entspricht das der Wahrheit und wir und tausend andere Touristen konnten endlich unseren ersten Kondor sehen! Linos Kommentar spricht mir sehr aus der Seele, denn genau das habe ich als einziges dort vermisst- einen verkleideten Peruaner, der El Condor Pasa spielt! Kann ich aber ja jetzt beim Bilder schauen nachholen. Da wir uns an eine organisierte Tour für den Transport gehängt hatten, bekamen wir auf der Fahrt gute Tipps für die Route, die wir daraufhin änderten und trafen deshalb am ersten Tag der Wanderung nur auf zwei kleine Gruppen. Trotzdem waren wir alles andere als alleine, da wir von Anfang an von einem Hund begleitet wurden, den wir der Ähnlichkeit wegen Rantanplan tauften. Obwohl uns beide Gruppen überholten und wir ihm nichts zu essen gaben, hielt er eisern zu uns und sollte uns auch fast bis zum Ende der Wanderung treu bleiben. Da wir endlich mal wieder ohne Guide unterwegs waren, mussten wir allerdings auch alles tragen und der Rucksack war so schwer, dass der erste Tag, der fast nur abwärts ging, super anstrengend war, da ich ständig das Gewicht des Rucksacks abfangen musste. Am Ende des Tages wurden wir aber mit einem warmen Fußbad in einem Fluss entschädigt, der von heißen Quellen gespeist wurde- voll abgefahren-und das Hostal, bei dem wir campen wollten, hatte ebenfalls einen warmen Pool- herrlich. Der Zeltplatz sah eigentlich auch ganz romantisch aus mit all den Geranien, allerdings war er von so vielen Mücken bevölkert, dass wir uns kurzzeitig überlegten, ein Zimmer zu nehmen. Nach Sonnenuntergang wurde es dann aber besser, so dass wir unseren ganzen Krempel doch nicht umsonst mitgeschleppt hatten und das Zelt aufbauten. Da der Kocher auch wieder funktionierte, konnten wir nun auch endlich die Spaghetti machen, die wir nun auch schon seit dem Titicacasee mit uns rumgeschleppt hatten. Im Pool, den man hier bano nennt, was allerdings auch Klo heißt, haben wir nette Franzosen (schon wieder nett!!!) kennen gelernt, mit denen wir noch ein Bier tranken. Der Wirt feierte nebenher seinen 50. Geburtstag, indem er über und über mit Luftschlangen behängt am Tisch saß und zu ohrenbetäubender Latinomucke im Kreise seiner Familie Bier trank und uns dann auch zu einem einlud. Mitten in der Nacht wurden wir von Rantanplan geweckt, der unser Zelt bewachte, da sich uns besoffene Menschen näherten. Er versuchte sie tapfer und lautstark zu vertreiben, aber erst nachdem Jochen sie aus dem Zelt raus auf Spanisch beschimpfte (Anmerkung Jochen: freundlich gebeten zu gehen hab ich sie!), gaben sie nach und nach Ruhe. Wie uns die Frau aus dem Hostal am nächsten Morgen erzählte, waren es Fischer aus dem Nachbardorf, die (vermutlich waren sie’s) wir dann auch etwas derangiert und still auf unserem Weg nach Sangale wieder trafen. Ein kleines Stück konnten wir noch mit Vincent dem Franzosen gehen, dann trennten sich unsere Wege und Rantanplan hatte die Wahl und entschied sich wieder einmal für uns. Entgegen meinen Erwartungen ging es am zweiten Tag fast die kompletten Höhenmeter vom gestrigen Tag wieder hoch und wieder runter- und das in einer Schlucht!!! Glücklicherweise hatten wir aber unseren Hund dabei, der immer fröhlich um uns herum hüpfte und auf uns wartete, wenn wir zu langsam waren. Und auch das Ziel, Sangale oder Oasis, wie es treffenderweise genannt wird, ließ auch diese Anstrengung schnell wieder vergessen. Wir entschieden uns schon beim Blick von oben, einen Tag länger zu bleiben. Den Abend verbrachten wir mit einem deutsch-österreichischen Pärchen, das sich beim Hundeschlittenfahren in Finnland kennengelernt hat, wo Maja, ursprünglich eine Krankenschwester, als Guide gearbeitet hatte. Gemeinsam sind sie und Peter dann ein halbes Jahr mit dem Rad durch Kanada gefahren, alles sehr interessant und einfach abgefahren! Es gibt noch so viele tolle Dinge, die man machen kann…Nach einem Gammeltag am Pool bestand der letzte Tag eigentlich nur noch aus dem Aufstieg, aber der begann sehr traurig, denn als wir aufstanden war Rantanplan weg, einfach so. Wir hatten uns die Tage so an ihn gewöhnt und uns schon überlegt, wie wir es anstellen könnten, um ihn mit nach Neuseeland zu nehmen. Und jetzt das! Wir waren richtig geknickt und das Laufen machte auch nicht mehr so einen Spaß. Aber ich glaube ganz fest daran, dass er uns und auch sich den Abschied dadurch leichter machen wollte. Wenn wir zurück sind, werden wir das Thema Hund vielleicht doch mal ernsthafter diskutieren (Länge des Unterbauchfells usw.). Kommentar Jochen: vielleicht!
Lino Frisoli - 9. Nov, 15:56


vespalocke - 12. Nov, 00:21

wunderschoene fotos - und ein neuer hund? suess!!!

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