6 Cook Islands

Mittwoch, 25. Mai 2011

Wir immer noch in Takatukaland: Aitutaki (12.4.-24.4.)

Eigentlich unvorstellbar, aber wahr: es gibt eine noch schönere Insel als Rarotonga, nämlich Aiututaki . Mit Blumenketten behängt bezogen wir dieses Mal eine Hütte, wie man sie aus Thailand kennt, die auch direkt am Meer lag, wo man leider nicht so gut schnorcheln konnte wie am Aroa Beach, der aber fototapetenmäßig aussah und gen Westen lag. Aitutaki ist nur 10 km lang, es gibt eigentlich nur eine Straße und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 40 kmh und so traute sogar ich mich, mit dem Roller und Jochen hintendrauf die Insel zu erkunden. Eine wirklich spaßige Fortbewegungsmöglichkeit und ich fragte mich einige Male, warum ich mir damals nicht wie Trixi einen Roller zugelegt habe. Die erste Aktion die wir starteten, war ein weiterer Tauchgang. Wir sahen viele Fische, die aber von Kokosnüssen angelockt worden waren, was ich nicht so toll fand und dann konnten wir eine Schildkröte streicheln, die in einer Höhle lag. Leider waren wir das zweite Taucherpaar und so war der ganze Sand aufgewühlt und ich sah das arme Tier eigentlich gar nicht, das wahrscheinlich eh schon an dem vielen Sand erstickt war, den die ganzen Taucher aufwirbelten. Die Tauchschule nahm es mit der Tiefe auch nicht so genau und so konnte ein Teilnehmer (wer wohl?) doch tatsächlich auf 35 Meter abtauchen und einen Blick auf den Drop off werfen. Leider war die Sicht nicht wirklich gut, weshalb wir alle vom ersten Tauchgang etwas enttäuscht waren. Dafür hatten wir nette Gesellschaft in Form von Pietro und seiner Frau Sophia, die aus Portugal stammen, aber in Australien leben. Am zweiten Tauchplatz hatten wir viel bessere Sicht und sahen tatsächlich eine lebendige und schwimmende Schildkröte- der absolute Höhepunkt meiner bisherigen Tauchkarriere. Wir verstanden uns mit Pietro und Sophia so gut, dass wir uns für eine gemeinsame Lagunentour verabredeten, zu der auch ihre 16jährige Tochter Carolina mitkam. Und das war wirklich der Hammer. Wir hatten ein ganzes Boot für uns alleine und konnten den ganzen Tag die riesige Lagune erkunden. Das kann man sich gar nicht vorstellen, eine riesige Fläche Meer, die aber relativ flach ist (zwischen einem halben und vielleicht fünf Metern) und in der lauter winzige unbewohnte Inseln (Motos) liegen. Als erstes machten wir einen Schnorchelstopp, wo das Wasser megaklar war und es wunderschöne Korallen und Giant Clams (Riesenmuscheln) gab. Dann legten wir auf Honeymoon Island an, eine winzige Insel, auf der man wie der Name schon sagt, hauptsächlich zum Heiraten kommt. Das machten wir zwar nicht, Jochen hatte aus unerfindlichen Gründen seine Geburtsurkunde vergessen, aber die Insel und das Meer sind selbstverständlich auch so wunderschön. Danach gab es wieder einen super Schnorchelstopp und Barbecue auf einer anderen Insel: fangfrischen Thunfisch, Paupau Salat (eine Papaja Art, aber viel leckerer und süßer)mit Curry und frische Maracuja - sooo lecker! Auf Onefoot Island besuchten wir den deutschen Physiker Achim mit seiner Frau aus Sri Lanka, die dort für eine Woche die einzige Hütte gemietet hatten. Die beiden hatten wir einige Tage zuvor auf der Hauptinsel kennen gelernt und waren wirklich erstaunt gewesen, wie man in so kurzer Zeit so viel und vor allem so viele unterschiedliche Dinge erzählen kann. Aber ich fand die zwei irgendwie sehr süß, wenn auch auf Dauer vielleicht ein wenig anstrengend. Wir hatten aber sowieso nicht so viel Zeit, da Jochen auch noch ein wenig draußen auf dem Meer angeln wollte, so dass wir nach einer schnellen Hüttenbesichtigung und gefühlten 100 Geschichten nach 10 Minuten uns schon wieder verabschiedeten . Leider fing er mal wieder nichts, dafür durfte er aber das Boot steuern - ein geborener Seebär. Der Tag war wirklich wunderschön gewesen und Sophia und Pietro luden uns für den Abend in ihr Ressort ein, wo eine Island Night auf dem Programm stand. Das Ressort liegt separat auf einem kleinen Moto und man wird von einer Fähre hinübergebracht, obwohl man aber eigentlich laufen könnte, da das Wasser dort so flach ist. Wir wurden vom Fährmann auch gleich befragt, ob wir eine Reservierung hätten und ob wir nicht vielleicht doch ein anderes Restaurant aufsuchen wollten. Leider waren wir zu perplex um ihm eine entsprechende Antwort zu geben und dabei hatten wir die besten Klamotten an, die wir im Moment besitzen, was zugegebenermaßen nicht so viel heißt, aber trotzdem! Die Islandnacht war ganz nett mit Tanz, Musik und Feuershow und das Essen auch ganz ok, aber nicht so besonders, dass man eine Art Türsteherfährmann braucht. Aitutaki an sich ist natürlich wunderbar, aber auf der Tour hatten wir gesehen, dass es in der Lagune am allertollsten ist und deshalb ließen wir uns am nächsten Tag auf einem kleinen Moto absetzen, wo wir mit Picknickkorb und Schnorchelausrüstung den ganzen Tag verbringen wollten. Bei der ersten Inselerkundung wurden wir allerdings von einem derartigen Regenguss überrascht, dass wir klitschnass in den Unterstand, in dem wir uns schon häuslich eingerichtet hatten, zurück kamen. Es klingt jetzt sehr unwahrscheinlich, aber wenn man keine trockenen Kleider anhat und es regnet und windet ist es tatsächlich auch in der Südsee ein wenig kalt. Deshalb gingen wir dann auch ins Wasser, denn dort war es wärmer und es gab wieder so viel zu sehen, vor allem wieder Stachelschweinkugelfische- yippie! Das war also unser romantischer Inseltag, der doch eher an Cast Away erinnerte. Ein Glück, dass unser Kajakausflug in die Lagune bei bestem Wetter stattfand. Wir waren auf allen Motos, die wir ansteuerten alleine, es gab einen Regenbogen und frische Kokosnuss, von Jochen gefangen und zubereitet. Ein weiterer absoluter Höhepunkt waren unsere zwei Kirchgänge hier auf der Insel. Die Cook Islander sind nicht nur für ihre Tänze, sondern auch für ihren schönen Gesang berühmt und das wollten wir natürlich hören. Die Insel hat ungefähr 1100 Bewohner und 12 verschiedene Kirchen, missionarisch also ein voller Erfolg. Beim ersten Mal war mir eigentlich gar nicht so ganz klar, bei welcher Konfession wir eigentlich gelandet waren, aber das war auch egal, denn gesungen haben sie wie die Weltmeister. Meistens eine Art Frage und Antwortgeschichte zwischen den Männern und Frauen, alles auf Maori und auswendig und aus vollster Kehle- wunderbar. Der Pfarrer aus Flochberg wäre vor Neid erblasst. Gefallen hat mir auch, dass sich alle in Schale geworfen hatten, die Frauen mit Hütchen wie die Oma früher und die Männer in viel zu großen Anzugsjacken. Die Predigt war zweisprachig auf Englisch und Maori und ging hauptsächlich um Sünden, die man so im Laufe der Woche begeht. Auf der Inselparty im Yachtclub wurde mir dann auch klar, auf was der Pfarrer, der übrigens an einen Gebrauchtwagenhändler erinnerte, angespielt hatte. Am Ostersonntag waren wir dann wie es sich gehört bei unserer Mutterkirche, dort wurde nicht so schön gesungen, dafür gab es nach der Messe Erdbeereis und der Pfarrer mit Namen Faustino, ein Missionar von den Philippinen, mochte uns so sehr, dass er uns noch zu Kaffee und Bananen zu sich einlud. Da es so interessant war und es außerdem regnete wie in Strömen blieben wir fast den ganzen Nachmittag. Mit dabei war noch eine Chilenin, die wir am Abend zuvor bei unserer einzigen Sause auf der Insel beim Fischerei- und Angelclub kennen gelernt hatten. Das war ein ausgesprochen spaßiger Abend, der wie gesagt in diesem Club stattfand, der aussah wie die Ruine an der Blauen Brücke, nur einstöckig. Eine zweite Partylocation war die sogenannte Disco, in der die jüngeren weiblichen Inselbewohner vor den männlichen Inselbewohnern wie in einem schlechten amerikanischen Rapvideo rumtanzten. Die komplette Inselbesatzung war jedenfalls vor Ort, es gab ohrenbetäubende Livemusik und wir wurden permanent zu Bier eingeladen, von Leuten, die wir eigentlich gar nicht kannten und die uns dann auch unbedingt in ihrem Pick Up nach Hause fahren wollten. Da unser Zustand allerdings um einiges stabiler war , tuckerten wir nach diesem lustigen Abend selbst auf unserem Roller nach Hause. Neben eigenen sportlichen Aktivitäten wurden wir auch Zeugen der zwei beliebtesten Sportarten auf der Insel. Zum einen Volleyball, das von wirklich allen mit sehr viel Spaß und unterschiedlichem Können gespielt wird. Beim Rugby musste Aitutaki gegen Rarotonga antreten und obwohl Rarotonga überlegen war, war es am Ende doch noch ziemlich knapp und die Stimmung entsprechend. Wie auch beim Volleyball war die ganze Insel auf den Beinen und es gab sogar eine Art Stadionwurst, die Jochen auch tapfer probierte. Ursprünglich hatte ich ja gedacht, dass zwei Wochen Inselleben bestimmt langweilig wird, aber ich wurde eines Besseren belehrt und war tatsächlich wirklich sehr traurig als wir die Südsee wieder verlassen mussten.

Bilder bei Flickr

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Mittwoch, 11. Mai 2011

Wir in Takatukaland: Rarotonga (5.4.-11.4.)

Zum ersten Mal in unserem Leben haben wir einen Urlaub komplett vorgebucht. Alle Unterkünfte, Flughafentransfer, Tropical Breakfast und und und. Ich kam mir ganz komisch vor und mir gefiel auch nicht, dass wir dadurch keine Flexibilität mehr hatten, aber individuell ist die ganze Geschichte viel komplizierter und so bekamen wir einen echt guten Deal. Auf Rarotonga residierten wir im Aora Beach Side Inn, wo wir ein kleines Appartement direkt am Meer hatten, in dem man phantastisch schnorcheln und meine neuen Lieblingstiere, die Stachelschweinkugelfische entdecken konnte. Ich hatte schon Sorge, dass es mir auf der Insel schnell langweilig werden könnte, aber wir hatten so viel zu tun, dass die Zeit eigentlich gar nicht ausgereicht hat und wir kaum zum Relaxen kamen. Zunächst machten wir auf mein Drängen hin einen Tauchauffrischungskurs, da das letzte Mal Tauchen schon ewig her und mein Respekt vor dem tiefen Meer und seinen Bewohnern wieder gewachsen ist. Und so besichtigten wir die Lagune, die wir ja schon vom Schnorcheln her kannten in Vollmontur. Wir mussten sogar mit der ganzen Ausrüstung, aber leider noch ohne Flossen vom Tauchladen über die Straße ins Meer latschen. Zu meiner großen Freude durften wir auch alle Übungen wie Maske ausblasen, Maske ab- und wieder aufsetzen, Regulator raus und wieder rein setzten und was es da sonst noch gibt machen. Aber deswegen wollte ich ja eine Auffrischung und ich hab auch erstaunlicherweise alles hinbekommen, so dass wir dann auch gleich einen richtigen Tauchgang buchten. Der erste Tauchgang war nicht so toll, da ich ziemlich mit mir, der Ausrüstung und meiner Wasserlage beschäftigt war. Dazu kam noch, dass meine Maske so beschlagen war, dass ich den Manta, der aber bestimmt auch sehr klein und unscheinbar war, nicht gesehen habe. Ich bin trotz Auffrischungskurs auch nicht drauf gekommen, die Maske mal mit Wasser volllaufen zu lassen, was vielleicht geholfen hätte. Dafür war die Unterwasserlandschaft richtig super soweit ich das beurteilen konnte. Es gab zwar keine bunten Weichkorallen mit Nemofischen, dafür aber riesige Hartkorallen, die aussahen wir der Pilzwald bei Captain Future. Der zweite Tauchgang war dann richtig super, denn ich fühlte mich ausgesprochen gut und da wir zu einem Wrack tauchten, sahen wir neben den üblichen bunten Fischen, deren Namen ich nie weiß, einen Oktopus und Skorpionfische, die sich dort versteckt hatten. Ich hatte zur Sicherheit einen langen Neoprenanzug angezogen, denn man weiß ja nie, wie frostig 28 Grad sein können, was sich aber tatsächlich als unnötig heraus stellte. Leider funktionierte unsere Unterwasserkamera nicht ganz so, wie wir gehofft hatten, aber immerhin sind die Bilder so gut, dass man meine ausgezeichnete Wasserlage sehen kann. Rarotonga ist übrigens wahrscheinlich auch der einzige Platz auf der Welt an dem man einen Führerschein für den Roller machen muss und man einen Audioguide buchen kann, um die Insel zu erkunden. Eine grandiose und sehr unterhaltsame Idee. Leider konnte ich das Parlament nur von außen fotografieren, da zu der Zeit als wir da waren, keine Sitzungen stattfanden – laut Zeitung Sommerpause, was ich angesichts der Wetterlage auf den Cook Islands ein bisschen übertrieben finde. Der Chef des Aora Beach Side Inn, Jim, ein 65 jähriger Hawaiianer und Kettenraucher war ab 10 Uhr morgens immer voll und schmiss zwei Mal die Woche ein Barbecue, das sehr lecker war. Dazu gab es viel musikalische Unterhaltung: der Mann, der am Flughafen seit 25 Jahren egal zu welcher Uhrzeit die Touristen mit der Ukulele begrüßt und Garth Young, ein gealterter Alleinunterhalter am Keyboard. Gegen später tanzten und sangen die Mädchen, die sonst hinter dem Tresen arbeiteten und auch Jim gab den ein oder anderen Janis Joplin Hit zum Besten- herrlich. Ich kann das Aora Beach Side Inn nur wärmstens weiter empfehlen.

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