Freitag, 6. Mai 2011

Die Südinsel rauf (18.3.-26.3.)

Nach Stewart Island wussten wir nicht so recht, wie wir weiter vorgehen sollten. Auf der einen Seite gab es schon noch einiges zu sehen und zu erwandern, aber auf der anderen Seite waren wir vor allem für meinen Geschmack nun doch schon sehr lange in Neuseeland gewesen und ich wollte auch endlich ins Warme. Also entwarfen wir folgenden Plan: quasi auf direktem Weg nach Auckland und nur noch Aktionen, die auf der Strecke liegen. Dann in Auckland Bus verkaufen und Flug in die Südsee buchen, wobei wir immer noch zwischen Fiji und den Cook Islands schwankten. Aber erst einmal waren jetzt die Catlins angesagt, ein recht ursprünglicher Landstrich an der Ostküste und die letzte Chance, um doch noch Pinguine zu sehen. Wir sahen in der Porpoise Bay zwar Hektordelfine, die kleinsten Delfine der Welt, allerdings vom Strand aus und außerdem riesige, hässliche Seeelefanten, aber keinen Pinguin. Am Nugget Point setzen wir uns in eine kleinen Beobachtungshütte mit Blick auf den Strand und warteten und warteten. Die Sonne ging unter, es wurde kalt und windig und immer noch kein Pingu! Aber irgendwann entdeckte Jochen etwas im Wasser, ich konnte nichts erkennen, aber es war tatsächlich ein einzelner kleiner Gelbaugenpinguin. Er wurde etwas unelegant an Land geschwemmt und watschelte dann, ab und an mit seinen Flügeln winkend, zu seinem Nest, das irgendwo im Gebüsch versteckt war. Die wenigen Leute, die so lange gewartete hatten, bejubelten das kleine Tierchen und schossen unglaublich viele Fotos. Es war richtig süß, wie sich alle freuten über diesen einen winzigen Pinguin und wir mittendrin. Ein von mir lange erwarteter Höhepunkt der Reise war die Besichtigung der Cadbury Schokoladenfabrik in Dunedin. Die Stadt war wie so oft eher mäßig interessant und deshalb setzt ich meine ganze Hoffnung auf die Fabrikbesichtigung und wurde bitter enttäuscht. Man sah keine einzige Maschine in Aktion, der Schokoladenwasserfall war ganz klein und das schlimmste, man wurde in keinster Weise mit Schokolade überschüttet wie angekündigt, sondern bekam im Gegenteil ganz wenig und dann auch noch mit Marshmallowfüllung. Ich werde sofort wenn ich wieder zu Hause bin eine Führung bei Ritter Sport machen. Weil auf meiner Tierabhakliste noch Wale fehlten, stoppten wir in Kaikoura, das berühmt für seine Whalewatching Touren ist, die man das ganze Jahr machen kann. Zuerst stand aber Schwimmen mit Delfinen auf dem Programm. Wir hatten die erste Tour um fünf Uhr gebucht und konnten so den Sonnenaufgang vom Meer aus sehen, aber da ich mittlerweile zu einem Murmeltier mutiert bin, war das ziemlich schwierig. Und um diese Uhrzeit in einen trockenen Taucheranzug steigen ist echt ziemlich anstrengend. Ich kann mir im Moment auch überhaupt nicht vorstellen, wie ich jemals wieder zur ersten Stunde in die Schule gehen soll. Vielleicht würde es helfen, wenn sich die Schüler als Delfine verkleiden? Jedenfalls sichteten wir relativ schnell Delfine und sprangen ins eiskalte Wasser. Der Neoprenanzug war zwar besser als der auf Galapagos, aber es war trotzdem ziemlich frisch. Weil ich als letzte ins Wasser gekommen war, waren die Delfine eigentlich schon wieder weg, ich sah nur einen unter mir durchschwimmen und war ein bisschen enttäuscht. Aber wir fuhren noch mal ein Stück, bis wieder welche in Sicht waren. Diesmal dachte ich auch daran, blöde Geräusche mit dem Schnorchel zu machen, da das die Delfine anscheinend neugierig macht. Und tatsächlich: auf einmal waren so viele Delfine um mich herum, schwammen unter mir durch und umkreisten mich. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mich angeschaut und angegrinst oder auch ausgelacht haben. Auf jeden Fall war es super, ich vergaß komplett, dass ich mitten im Meer war mit Walen, Haien und weiß Gott noch was unter mir und auch die Kälte spürte ich überhaupt nicht mehr. Leider war Jochen im Wasser seekrank geworden und so hatte er nicht mehr viel von unserem Ausflug und musste auch beim Zurückfahren einige Male den Eimer benutzen. Trotzdem hielt ihn das nicht davon ab, eine Walbeobachtungstour für den nächsten Tag zu buchen und die war eigentlich noch besser als die Delfintour! Gleich zu Anfang sahen wir nämlich einen Schwarm Orcas, was total selten ist und dann auch noch einen riesigen Pottwal, der an der Wasseroberfläche lag und Sauerstoff für seinen nächsten Tauchgang sammelte. Wenn er nach ungefähr 20 Minuten genug hat, dann taucht er wieder ab, zeigt davor noch seine Finne und verschwindet dann wieder im Meer. Ich kenne dieses Bild ja vom Fernsehen und von den Greenpeace-Postern, aber in echt hab ich das noch nie gesehen und das ist schon beeindruckend, wie dieses riesige Tier im Meer verschwindet. Interessanterweise hat jeder Wal eine eigene Finnenform anhand der man ihn identifizieren kann und unser Wal war für die Crew auch ein alter Bekannter. In Kaikoura sind wir zum ersten Mal auch unserem Van untreu geworden, da so ein Doppelzimmer im Hotel auch mal schön war. Außerdem haben wir hier auch ein wenig am Nachtleben teilgenommen, allerdings war nicht wirklich viel los, da die angekündigte Reggae Band irgendwie im Stau stecken geblieben war, dafür gewannen wir bei Toss the Boss, ein lustiges Münzwerfspiel, das ich bis dato noch nicht kannte, zwei Pint Bier.

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