Freitag, 6. Mai 2011

Abschied von Neuseeland (27.3.-4.4.)

Dieses Mal fuhren wir tagsüber bei Sonnenschein durch die Cook Strait auf die Nordinsel und hatten so noch mal wunderschöne Ausblicke auf die Marlborough Sounds. Leider war dieses Mal kein Konzert in Wellington, dafür aber ein Dokumentarfilmfestival und so gab es ein unverhofftes Wiedersehen mit Evo Morales, da an diesem Tag Oliver Stones „South of the Border“ lief. Der Film ist alles andere als differenziert, aber schon allein dafür, wieder Spanisch zu hören und La Paz zu sehen hat sich der Film gelohnt. Ich bekam richtig Heimweh nach Bolivien. Da wir genau zur Landtagswahl daheim in Wellington waren, stiegen wir in der Jugendherberge ab um Wifi zu haben und alles live verfolgen zu können. Selbst am anderen Ende der Welt war es wahnsinnig spannend und wir konnten es eigentlich auch gar nicht wirklich fassen. Irre, der erste grüne Ministerpräsident und das in Baden-Württemberg, das kann eigentlich nur von einer Regierungsbeteiligung der Linken in Bayern getoppt werden. Am besten war, dass tatsächlich auch ein Artikel am nächsten Tag in der Zeitung erschien.
Unsere Abschiedswanderung von Neuseeland war die Tongariro Crossing, eine Tageswanderung durch einen Vulkannationalpark. Diese Wanderung ist Teil eines Great Walk und sehr beliebt, weil man eben spektakuläre Landschaften innerhalb eines Tages sehen kann. Und so wanderten wir zum ersten Mal seit wir in Neuseeland waren umringt von hunderten anderen Touristen durch den Nationalpark. Die erste Gelegenheit, die sich bot um den Menschenmassen zu entkommen, war die Besteigung des Mount Ngauruhoe, ein klassischer Vulkankegel, der 2291 Meter hoch ist. Ich bin vorher noch nie auf einen Vulkan gestiegen und leider blieb es auch dabei. Im Prinzip gab es überhaupt keinen Weg, was aufgrund der Beschaffenheit eines Vulkanes dazu führte, dass man einen Schritt nach oben krabbelte und drei auf den kleinen Kieseln und der Asche wieder nach unten rutschte. Außer uns waren nur Jugendliche unterwegs, die sich mit erstaunlicher Zähigkeit auf allen vieren nach oben schoben. Anfangs hatte ich noch Motivation und wollte auch auf jeden Fall nach oben, aber der Wind wurde immer stärker und ich hatte eigentlich permanent Staub in den Augen, was höllisch weh tat und zusätzlich konnte ich so auch gar nichts mehr sehen. Ich entschied mich umzudrehen und Jochen begleitete mich netterweise. E wollte eigentlich schon nach oben und hätte es auch bestimmt geschafft. Also reihten wir uns wieder in die Wanderer ein und marschierten weiter. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, denn diese Vulkanlandschaft unterschied sich doch sehr von der restlichen Natur, die wir bisher gesehen hatten. Bei der Besichtigung der Mooncraters am nächsten Tag, einem kleinen Park mit Fumarolen und Matschblubbern merkten wir, dass es langsam Zeit wurde, dieses Land zu verlassen, da wir die Naturschönheiten gar nicht mehr richtig zu schätzen wussten, sondern nur noch herumalberten, was aber großen Spaß machte.
In Auckland stellten wir uns für unsere erste Nacht mitten im Zentrum auf einen Parkplatz, das hätten wir uns drei Monate zuvor auch noch nicht getraut und versuchten, beim großen Automarkt unseren Van an den Mann zu bringen. Wie erwartet waren wir nicht die einzigen Touristen mit diesem Anliegen, aber wir hatten mit Abstand den besten Bus, aber auch den höchsten Preis. Es interessierten sich zwar einige dafür, aber verkaufen konnten wir ihn nicht. Wir waren so froh, dass wir mit Ray die Rückkaufgarantie vereinbart hatten, denn neben uns mussten die Leute ihre Busse zu absoluten Schleuderpreisen hergeben und abends auf dem Campingplatz trafen wir zwei deutsche Jungs, deren Stimmung total am Boden war, da sie mit ihrem Bus nur Ärger hatten und ihn nun nicht mehr los wurden. Wir mussten am nächsten Tag nur noch das Auto sauber kriegen und damit waren alle Probleme gelöst. Allerdings kamen wir ein bisschen in Zeitverzug weil wir von unseren schweizer Nachbarn zum Frühstück eingeladen wurden. Aber alles klappte wie am Schnürchen und am Abend saßen wir schon in unserem Hotelzimmer, das mitten in Auckland lag und sogar eine Küche hatte, in der wir unsere letzten Nahrungsmittel aufbrauchten. Auch unser Südseeproblem löste sich relativ schnell, da wir in einem Reisebüro auf der K Road auf eine super kompetente und nette Dame trafen, die uns in wenigen Minuten von unseren Zweifeln befreite und bei der wir dann unsere Reise auf die Cookinseln buchten. Auch wenn die Frau äußerlich überhaupt keine Ähnlichkeit mit dir hatte, musste ich die ganze Zeit an dich denken, Nina! Und so war unser Abschied von Neuseeland kurz und schmerzlos und sogar ein bisschen früher als wir gedacht hatten.

Bilder bei Flickr

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Ralph Kilchberg - 9. Mai, 18:41

Hoch soll er leben!

Hallo Jochen,
schau mal deine Mails an. Will nur ganz sicher gehen ;) Weiß ja nicht, was dich alles so erreicht oder nicht erreicht.

Nur das Beste zum Geburtstag!!!
Ralph

Wanki - 9. Mai, 21:39

Geburtstag Jochen

Hallo Jochen, du Weltenbummler, herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag.Wir wünschen dir Gesundheit, nette Begegnungen, tolle Fische, erreichbare Berggipfel, weniger Übelkeit bei wichtigen Tripps....genieße deinen Jubeltag und lass dich verwöhnen. Wir denken fest an euch und trinken ein Gin Tonic auf dich! Bis bald, liebe Grüße von den Späths

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