



Da wir beide nicht unbedingt Städtereisende sind und ich zudem am dritten Tag in La Paz immer noch Probleme mit der Höhe hatte, war unser nächstes Ziel Sorata (2700 Meter), ein kleines Nest umgeben von der Cordillera Real mit dem höchsten Berg Illampu (über 6000 Meter). Während wir auf die Busabfahrt warteten, holte sich Jochen gegrillte Fische an einem Straßenstand und obwohl sie meiner Meinung nach sonderbar rochen, gab es keine weiteren Folgen. Die Fahrt raus aus der Stadt ging erst mal wieder hoch durch die Slums von La Paz, die wirklich wie Schwalbennester an den Hängen kleben. Allerdings sehen die Häuser nicht so schlimm aus wie in Indien, es sind keine Wellblechhütten, sondern gemauerte Häuser, was aber bestimmt mit der Kälte zusammen hängt. Die Fahrt ging dann immer auf 4000 Meter Höhe durch das/den Altiplano, anfangs mit phantastischen Aussichten auf die Cordillera. Dann wurde die Sicht allerdings aufgrund tiefhängender Wolken und fehlenden Wischmaterials des Fahrers immer schlechter, was wir, die wir neben dem Fahrer saßen, auch hautnah mitbekamen. In unserer Not unterstützen wir ihn auch beim Wischen mit den Ärmeln, was aber überhaupt nichts half, da man draußen sowieso nur eine Armlänge weit sehen konnte. Höhepunkt der Fahrt war ein Jeep, der plötzlich vor uns auftauchte – auf unserer Spur! Ein Glück, dass ich die Mutter Gottes vom Roggenacker von Benno und den Schutzengel von Dodo dabei hatte- denn das war wirklich knapp. Da waren sogar die Campesinos ganz still, die eigentlich die ganze Fahrt auf Aymara geplappert hatten. Im Nachhinein wurden mir dann auch die Überholverbotsschilder klar, die ich am Anfang der Fahrt total überflüssig fand.
Jetzt sind wir in einem phantastischen Guesthouse in Sorata: Altai Oasis. Ein riesiges Grundstück außerhalb des Ortes, in dem kleine Hütten stehen. Es sieht wirklich aus wie im Paradies und es gibt neben den tausend Pflanzen auch noch jede Menge Tiere (Lama, Babykuh, Gänse, Hühner, Katze mit Babys, vier Hunde, ein Hundebaby, Kolibris und zwei Papageien). Deshalb liegen wir auch schon seit vier Tagen in den Hängematten, lesen und essen – das Gemüse ist aus dem Garten und die Eier von den Hühnern- voll öko! Es gibt aber auch Fleisch – Jochen frühstückt immer Rindersteak mit Spiegelei. Beweisfoto folgt die Tage! Wir haben allerdings auch schon eine Wanderung zu einer Grotte gemacht, in der man mit Tretbooten fahren konnte. Wir hatten auch eine Art Führung, allerdings ist unser Spanisch immer noch so mies, dass wir nur einen Bruchteil verstehen konnten. Da es hier schon um halb sieben dunkel wird, mussten wir für den Rückweg ein Taxi nehmen- rein konditionell wäre es selbstverständlich kein Problem gewesen. Und weil die erste Wanderung so gut geklappt hat, werden wir am Montag eine Drei-Tages-Tour zu einem Gletscher machen.



rastasafari - 18. Sep, 23:25
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