Der erste große Tramp: Abel Tasman Nationalpark II (13.1.-21.1.)
Obwohl ich nach dem Kampf gegen die Wellen froh war, wieder auf festem Boden zu sein, vermisste ich unser Bootchen beim Losmarschieren dann doch ein bisschen. Aber so ein Great Walk hat zum Beispiel den Vorteil, dass es leckere Pizza auf dem Weg zu kaufen gibt und so waren wir doch auch zu Fuß bester Dinge. Der Weg ist nun wirklich wunderschön, nach kurzen Strecken durch den Busch kommt man immer wieder an eine Bucht, in der man baden könnte, wenn das Wetter schön wäre, dem war in unserem Fall leider nicht so . Aber bei Sturm sieht die Küste noch spektakulärer aus und die Tage waren wir ja einige Male schwimmen. Wir mussten sogar den Gezeitenkalender studieren, denn manche Stellen kann man nur passieren, wenn Ebbe ist- sehr abwechslungsreich die ganze Geschichte. Allerdings zog sich der Weg dann doch sehr und wir kamen brotfertig am Zeltplatz an, wo wir pünktlich zum Regen mit Essen fertig waren. Leider war das Wetter am nächsten Morgen noch schlechter und auch das Ausharren im Zelt brachte nichts, irgendwann bauten wir im strömenden Regen das Zelt ab und marschierten los. Unser Plan sah vor, den restlichen Küstenweg und dann im Inland mit zwei Hüttenübernachtungen zurück zu unserem Ausgangspunkt zu laufen. Allerdings war der Regen so stark, dass wir bei der nächsten Hütte stoppten und dort von Maor, der ebenfalls dort Asyl gesucht hatte, zum Bleiben überredet wurden. Die Hütte war so gemütlich, es brannte ein Feuer im Kamin und die beiden anderen Leute, Peter aus Australien und Yasmin aus Buenos Aires waren super nett, so fiel es uns nicht schwer, unseren Plan zu ändern und zu bleiben. Wir hängten unsere klatschnassen Sachen auf und verbrachten den Nachmittag mit essen und reden. Maor ist eine Besonderheit, denn er ist ein allein reisender Israeli, der in Neuseeland das Käsereihandwerk erlernen will. Eine sehr gute Idee, wie ich finde, denn obwohl sie hier abertausende Kühe haben, sind die Kiwis nicht in der Lage, guten Käse zu machen. Hauptsächlich gibt es Cheddar in jeglichen Variationen und Gouda und Edamer. Peter ist ein katholischer Priester um die 60 aus Auckland, der „Schwerter zu Pflugscharen Aktivist“ ist und schon mal angeklagt war, weil er in eine amerikanische Militärbasis eingebrochen ist und einen Sender zerstört hat. Er wurde dann auch tatsächlich freigesprochen, da er die Richter von seiner Überzeugung überzeugen konnte, Menschenleben gerettet zu haben. Der Zivilprozess läuft noch. Yasmin studiert Literatur und findet „Tausend Jahre Einsamkeit“ genau so langweilig wie ich und arbeitet nebenher in den Slums von Buenos Aires. Es gab also einiges zu erzählen. Leider wurde die Hütte gegen Abend dann doch noch voll, so dass Jochen und ich uns ein Bett teilten. Leider trennten sich unsere Wege schon wieder am nächsten Tag, nur Maor lief noch ein Stück mit uns den Inland Treck und wir verabredeten uns Mitte April in Katmandu. Die Inlandroute ist im Gegensatz zum Coastal Walk quasi menschenleer , da er hauptsächlich durch Wald führt und ziemlich anstrengend ist (immer rauf und runter, kein richtiger Weg und hauptsächlich über glitschige Wurzeln). Wir freuten uns schon auf leere Hütten aber hier in Neuseeland ist immer irgendwer irgendwo und so teilten wir die Hütte mit zwei Jungs aus Freudenstadt, ehemaligen Schülern von Casi. Die Welt ist manchmal so winzig. Mit den beiden war es dann auch ganz nett, aber nicht so wie in der Hütte und so verbrachten wir unsere gemeinsamen Abende hauptsächlich mit Würfel- und Kartenspiel, was ja auch mal angenehm ist. Der Inlandtreck war dann auch wie in der Beschreibung charakterisiert recht anstrengend und nach acht Tagen unterwegs unter der heißen Dusche auf dem Campingplatz merkte ich mal wieder, in was für einem Luxus wir zu Hause eigentlich leben.
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rastasafari - 8. Mär, 01:53
fruchtbarersamen - 12. Mär, 01:28
da bebt die erde
hi ihr nasen
chris, andim susie, tanja, luis und kaja...wir machen uns alle sorgen wegen tsunami usw.... hoffe ihr parkt hochgelegen und kurbelt die fenster runter. auch wegen akw-dämpfen aus japan.
bis die tage
björn
chris, andim susie, tanja, luis und kaja...wir machen uns alle sorgen wegen tsunami usw.... hoffe ihr parkt hochgelegen und kurbelt die fenster runter. auch wegen akw-dämpfen aus japan.
bis die tage
björn
Simsalasim - 21. Mär, 13:01
Schick...
sieht das alles mal wieder aus. Aber wenn man schon die Muskeln vom Paddeln so gut sehen kann, dann hätte ich doch dieses Bild in den Blog gestellt! Vom Yoga gibt es ja leider keine Bilder, aber ich werde Dich an Deine Vorsätze erinnern, wenn Du wieder hier bist. Allerdings setze ich auch schon ne Weile aus, Grippe, Magen-Darm Grippe, eins nach dem anderen. Der Frühling ist hier übrigens auch wunderschön. Liebe Grüße von uns allen.
Great Walk