Samstag, 16. Oktober 2010

Salar de Uyuni (10.10. – 13.10.)

Bilder auf FlickrIsla-de-Pescado

Gerade mal in La Paz angekommen, organisierten wir auch schon unsere nächste Reise. Mittlerweile haben wir uns fast an dieses Affentempo gewöhnt. Allerdings wollten wir die Anreise etwas bequemer gestalten und versuchten, mit dem Zug nach Uyuni zu kommen, was sich als nicht so einfach herausstellte wie gedacht, da fast alle Plätze ausgebucht waren. Wir konnten aber noch Tickets für die zweite Klasse bekommen und fuhren so durch den Altiplano, von dem wir allerdings nichts mitbekamen, da es Nacht war. Am Ziel etwas derangiert mitten in der Nacht angekommen, stiegen wir im Palace Hotel ab, das seinem Namen allerdings keine Ehre machte. Aber dank der Schlafsäcke waren wir bestens beschirmt und so konnten uns die Betten nichts anhaben.
Auch diesmal war unsere Reisegruppe ausgesprochen nett, vier Engländerinnen und wir. Diesmal wurden wir von der Britin Heidi im Alter um acht Jahre überboten!!! Erster Stopp war selbstverständlich der Salzsee, einfach unglaublich wie weit der Himmel dort ist. Hier verbrachten wir Stunden, da die Engländerinnen im Gegensatz zu uns ungefähr 1000 Spaßbilder schossen… Mein persönliches Highlight folgte dann: die Isla de Pescada - die Kaktusinsel. Hier wäre ich gerne über Nacht geblieben, aber wir fuhren weiter in ein Salzhotel, bei dem wirklich alles aus Salzblöcken gebaut ist: Betten, Tische, Stühle…Leider war der Himmel bewölkt, so dass wir weder einen Sternenhimmel noch einen schönen Sonnenaufgang beobachten konnten.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Flamingos, die sich hier an unterschiedlich gefärbten Lagunen aufhalten. Da wir immer höher kamen, wurde es auch immer kälter, aber dank guter Ausrüstung blieben wir immer am längsten außerhalb des Jeeps. Da wir mittlerweile auch schon einige Details aus dem Leben der Mädels kannten, machte es auch nichts aus, dass wir die zweite Nacht gemeinsam im Schlafsaal verbrachten. Um vier Uhr mussten wir sowieso schon wieder los, da die Geysire, die wir anschauen wollten, nur dann fototauglich aussehen. An diesem Morgen war es wirklich bitterkalt, so dass wir uns alle schon wahnsinnig auf die natürliche heiße Quelle freuten. Saunagestählt machte uns das Aus- und Anziehen dann auch nicht so viel aus, es war einfach herrlich. Erstaunlicherweise blieben viele nur am Rand stehen,um uns zuzuschauen. Aber die guides waren alle drin- ohne Mütze! Schweren Herzens haben wir uns gegen San Pedro de Atacama entschieden und so brachten wir die anderen an den Grenzübergang zu Chile und wir fuhren wieder zurück nach Uyuni, wo wir noch sechs Stunden auf den Zug warten mussten. Glücklicherweise entdeckten wir eine „Fun-Kneipe“, in der uns das Publikum einige Rätsel aufgab. Eine Gruppe bolivianischer Schülerinnen mit Lehrerin, die allerdings alle ohne Ausnahme Hartalkoholika zu sich nahmen- andere Länder, andere Sitten. Wenigstens gab es auch die üblichen hängen gebliebenen Backpacker, die sich im Vollsuff über Gott und die Welt und speziell den Sinn des Lebens lautstark ausließen.
Auf der Heimfahrt konnten wir dann im Morgengrauen bei einer Tasse Kaffee dann doch noch die schöne Landschaft genießen. Ein kurzer Teil der Zugstrecke ging mitten durch einen See mit Unmengen von Flamingos und auch wenn wir in den letzten Tagen nun schon wirklich genug dieser Viecher gesehen hatten, beeindruckte uns das Bild trotzdem noch gehörig. Also auch bei dieser Tour kann man sagen: alles richig gemacht!

Crocodile Dundee (2.10 – 5.10.)

Bilder bei FlickrIMG_2048

In Rurre angekommen, lief die ganze Bootsgruppe im strömenden Regen ins gleiche Hostal- Touris eben. Die Unterkunft wäre auch schön gewesen, mit Hängematten im mit riesen Mangobäumen bepflanzten Innenhof, was wir aber wegen des Wetters nicht nutzen konnten. Ich war sowieso eher in the mood für eine heiße Dusche, stand auch schon komplett vorbereitet im Bad und ließ wie immer das Wasser 10 Minuten laufen- aber nichts. Dazu noch Wind, der durch die Fensterritzen pfiff. Schön ist es im Dschungel. Nachdem Jochen beim Versuch den Durchlauferhitzer zu reparieren einen Schlag bekommen hatte (offene Kabel und Wasser schließen sich in Bolivien nicht aus), kam ein Mann, der das Gerät zwei Mal reparierte. Die anschließende Dusche ergab eine Minute heißes Wasser, danach eiskaltes. Aber soll ja gesund sein…Jochens Dusche nach der dritten Reparatur war dann dauerhaft warm. Beim Abendessen - wir bestellten trotz Alejandros Warnung, dass die Fische hier Quecksilber enthielten, das ein Nebenprodukt des Goldabbaus sei, selbstverständlich Fisch - mussten wir wieder einmal feststellen, dass wir nicht von der schnellsten Truppe sind. Ein Teil unserer Gruppe flog am nächsten Tag schon wieder nach La Paz, der andere hatte schon die Pampastour gebucht und nur wir hatten noch gar nichts erledigt und machten unseren neuen Spitznamen, Grandma und Grandpa, alle Ehre. Durch einen glücklichen Umstand kamen wir aber dann doch am nächsten Tag zu unserer Tour und sogar noch mit unseren neuen französischen Freunden. Aber wie bei der Dschungeltour stand uns auch hier eine dreistündige Jeepfahrt über Schotterpiste bevor und da Jochen und ich am Abend zuvor unser Wiedersehen mit Lucho gefeiert hatten, gestaltetet sich die Fahrt als doch sehr anstrengend. Eine lustige Begebenheit war, dass unser hilfsbereiter Fahrer einem liegengebliebenen Jeep helfen wollte mit dem Ergebnis, dass dann unser Auto auch nicht mehr ansprang. Nach circa einer halben Stunde in den Motorraum schauen funktionierten beide Autos wieder. Kann man verstehen, muss man aber nicht.
Die Pampastour war dann einfach nur phantastisch- wie man auf den Bildern hoffentlich sehen kann. Die Unterkunft ist komplett auf Stelzen über einen Meter hoch gebaut, da die ganze Gegend in der Regenzeit komplett überflutet wird. Als wir dort waren, hatte der Fluss so wenig Wasser, dass wir öfters anschieben mussten- etwas unheimlich mit den vielen Alligatoren…Auf dem Programm stand unter anderem noch eine kleine Wanderung durch die Pampas um Anakondas zu finden, was wir auch taten. Die meisten sitzen allerdings in hohlen Bäumen, was mir das Vergnügen einbrachte, eine Anakonda zu berühren. Dann machten wir noch eine Nachtfahrt, da man dort die Alligatorenaugen leuchten sieht, die das Licht reflektieren. Ich fand allerdings den kleinen Frosch auf unserem Boot interessanter. Bei einem Ausflug machte Jochen schlapp und so hat er nicht gesehen, wie ich eine kleine Termite verspeist habe- schmeckt gar nicht mal so übel. Auf dem Heimweg hat Jochen Grzimeck-Grill mit seinen Adleraugen noch zwei schwarze Kaimane gesehen, gegen die sehen die Alligatoren richtig niedlich aus. Leider haben wir von den rosa Flussdelfinen nur die Schwanzflossen gesehen, aber dafür einen sehr seltenen Flussotter. Die Pampastour ist also eine runde Sache, die man nur weiterempfehlen kann, denn ich hab noch nie so viele Tiere aus nächster Nähe gesehen-und dann auch noch so gefährliche!Spitze!

Rumble in the Jungle

Da der Speicherplatz auf unserem Blog jetzt schon zu klein ist, werden die Bilder auf Flickr ausgelagert. Einfach auf den Link klicken und anschauen. Schreibt bitte einen Kommentar, falls es nicht funktioniert.
Diesmal ist es andersrum: Berichte folgen den Bildern!
Fotos bei Flickr

mit rechter Maustaste kann man Links auch in neuem Fenster öffnenIMG_1958

Rumble in the Jungle (30.9. – 2.10.)
Nach einigen Überlegungen und Abwägen der Für und Wider entschieden wir uns dagegen mit Lucho, dem Uruguayer, auf eigene Faust (contra: keinen Plan, ob Fischerboote überhaupt dorthin fahren, Entführung mit horrenden Lösegeldforderungen, Übernachtungsmöglichkeiten fraglich; pro: Lucho und alles, was damit zusammenhängt, billig) nach Rurrenabaque zu gelangen und stattdessen eine Tour zu buchen (contra: spießig, teuer, ohne Lucho; pro: sicher). Obwohl eigentlich alles gegen die organisierte Variante spricht, stellte sie sich im Nachhinein als die richtige heraus. Wir trafen Lucho in Rurre, wie man den Ort hier unter Lonely Planet Benutzern nennt, wieder: er kam nach einigem Warten in einem Fischerkaff mit dem Bus hier an, nachdem er gerade noch gemerkt hatte, dass der Lastwagenfahrer, mit dem er mit wollte, sturzbetrunken war. Trotzdem hatte er eine sehr lustige Anreise, was er uns bei unserm Wiedersehen auch im Detail schilderte. Unsere Tour hat sich aber ebenfalls gelohnt, vor allem weil wir dadurch zwei lustige Kroschkresser kennen lernen durften, die dazu noch Sterneköche sind. Die eigentliche Tour per Boot begann erst nach vier Stunden Jeepfahrt über Schotterstaubpiste- Kontaktlinsen sind dabei die denkbar schlechteste Variante der Sehhilfe. Auf dem Boot war es dann aber weniger staubig und wir schipperten für ein paar Stunden auf dem Rio Kaka an Goldwäschern vorbei bis zu unserem ersten Zeltplatz. Witzigerweise war unser guide Alejandro, den wir schon in Sorata getroffen hatten, ein lustiger Argentinier, der mit seinem Rad sechs Monate von seiner Heimat nach Bolivien geradelt war. Die Welt ist halt doch manchmal kleiner als man denkt. Da wir unsere wunderbaren und gemütlichen Thermarestmatten in La Paz gelassen hatten, durften wir auf muffligen, gammligen Schaumstoffstücken schlafen. Ein Glück, dass wir die Schlafsäcke als Geruchsbarriere dabei hatten. Bevor wir aber überhaupt zum Schlafen kamen, mussten wir unser Zelt umziehen, das wir mitten in eine Ameisenstraße gestellt hatten. An Schlaf war aber auch nicht wirklich zu denken, da es so heiß und stickig war und wir auch noch nicht wirklich an die Dschungelgeräusche gewöhnt waren. Am nächsten Tag ging es dann eigentlich genau so weiter, Bootchen fahren, jetzt auf dem Rio Beni, kurze „Wanderungen“ durch den Dschungel und phantastische Badestellen an Wasserfällen. Zu beobachten gab es allerdings nicht sehr viel, da wir zu zwölft durchs Unterholz brachen und dazu Anna (24 Jahre, Französin) und ich durch andauerndes Gelaber und Gelächter etwaige Tiere vertrieben haben. Endlich konnte ich mal Schüler sein! Auch der letzte Tag lief gleich ab, allerdings begann es nach einer Stunde Fahrt zu regnen und es wurde tatsächlich affenkalt- und das im Dschungel! Glücklicherweise hatten wir die Franzosen im Reisegepäck und so wurde es eine vergnügliche Fahrt, bei der wir lustige Spiele spielten und dabei eine Menge lernten, z.B. wer Rocco Siffredi ist. Wer es auch weiß- ohne zu googeln- ist ein Schwein und bekommt von uns einen wertvollen Preis.

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