Dienstag, 19. Juli 2011

Willkommen im Paradies: Gili Air (26.6.-10.7.)

Es liegt in der Natur eines Sabbatjahres, dass es auf ein Jahr begrenzt ist, aber natürlich habe ich diesen Gedanken immer schön und ganz weit von mir weg geschoben. Aber obwohl ich es nicht wahrhaben will, ist es bald so weit und wir mussten uns überlegen, wo wir unser Sabbatjahr gebührend ausklingen lassen wollten. Eigentlich alle Leute, die wir in Malaysia gefragt hatten, waren von Indonesien ziemlich begeistert gewesen und da uns auch Nina und Jochens Kollegin Doro (vielen Dank noch mal an dieser Stelle für die vielen tollen Tipps) von Bali vorgeschwärmt hatten, fiel unsere Wahl also darauf. Durch die ganzen Berichte der anderen hatte ich noch mal richtig Lust bekommen, dieses Land zu bereisen und schon beim Betreten von Bali hatte ich ein super Gefühl. Aber Indonesien ist einfach zu riesig für knapp drei Wochen, aber immerhin reichte es soweit, um mit der Fähre von Sanur über Lombok auf die Gili Islands zu fahren. Unsere erste Nacht verbrachten wir eher unfreiwillig auf der sogenannten Partyinsel Gili Trawangan, was aber gar nicht schlimm war, denn dort war es eigentlich auch ziemlich relaxed und wir hatten eine wunderschöne Unterkunft. Ich hatte mir ja schon Schlimmes vorgestellt, aber außer einer ziemlich guten Reggae Band blieb alles ruhig. Alle drei Gilis sind ziemlich klein, spärlich besiedelt und es gibt außer Fahrrädern und kleinen Pferdekutschen keinen Verkehr, wir hatten uns aber von den dreien die ruhigste, Gili Meno, ausgesucht. Die Bootsfahrt dauerte nicht sehr lange und tatsächlich gab es hier viel weniger Restaurants und Unterkünfte, was sich aber als Nachteil heraus stellte, da fast alles ausgebucht war. Nachdem wir mit unserem Gepäck ewig lang herumgeirrt waren, kamen wir schlussendlich im Inselinneren unter, was nicht schlecht, aber auch nicht optimal war, da eben kein Strandblick (Jammern auf hohem Niveau). Zum Abendessen hatten wir uns mit Christophe, einem Franzosen, den wir auf der Überfahrt kennen gelernt hatten, verabredet. Auf allen drei Inseln wird Fischbarbecue großgeschrieben und so suchten wir uns aus der Auslage auch etwas aus. Allerdings hatte ich schon am vorherigen Tag einen Barracuda gegessen, der sehr gut war, der mir aber gar nicht geschmeckt hat, weil ich immer an die Barracudaschwärme, die wir beim Tauchen gesehen hatten, denken musste. Aber der Fisch sah wieder so lecker aus, also dachte ich mir, ich versuch‘s noch mal. Auch diesmal ging‘s nach hinten los, denn ich hatte mir Blue Marlin bestellt, und nachdem mir Christophe gesagt hatte, dass die nun mal wirklich selten sind, verging mir der Appetit auf Fisch dann voll ganz. Also kein Fleisch, kein Fisch, aber weil es hier so leckeres vegetarisches Essen gibt, fehlt mir gar nichts. Gekocht wird mit Kokosraspeln, Kokosmilch, Erdnüssen oder Erdnusssoße und zusätzlich habe ich hier eine Tofuvariante namens Tempe entdeckt, die ausgezeichnet schmeckt und so falle ich keinesfalls vom Fleisch (im Gegenteil) und leide auch nicht an Mangelernährung. Der weitere Abend verlief ausgezeichnet, wir tranken Pastis und saßen mit den Locals, die nach Herzenslust Gitarre spielten und sangen, bis ziemlich spät in der Nacht an der Bar. Trotzdem verließen wir Gili Meno und schauten uns noch die letzte Insel Gili Air an, wo wir dann auch endlich unsere persönliche Trauminsel fanden und die nächsten 10 Tage auch blieben. Wir waren aber auch sehr geschäftig, denn wir absolvierten unter anderem unseren Advanced Tauchkurs. Die Bedingungen waren super gut, da wir zum ersten Mal richtig klasse Sicht hatten (zum Teil fast 30 Meter) und das Wetter und die Tauchschule gut waren. So viele Sicherheitschecks wie da hatte ich in meinen bisherigen Tauchgängen insgesamt nicht. Mit dem Tieftauchen hatten wir keine Probleme (war ja unfreiwilligerweise auch nichts Neues für uns ) und auch das Navigieren war gar nicht so schwer. Das Wichtigste für mich war die Verbesserung meiner Wasserlage gewesen, was leider nicht eintrat, denn die Übungen, die Jochen übrigens mit Bravour durchführte, waren bei mir eher eine mittelmäßige Katastrophe. Aber nach gegenseitigem Achselzucken entließ mich unser Tauchlehrer, denn durchfallen kann man zum Glück beim Advanced Diver nicht. Das Tauchen selber war im Vergleich zu Sipadan nicht so spektakulär, wir sahen zum Beispiel nur einen Hai, aber schon allein wegen der tollen Sicht war es ein Erlebnis. Hier sah ich Blindfisch auch endlich mal die Gartenaale und sogar einen Cuttlefish, allerdings konnte ich von den sich paarenden Riesenmuränen unerklärlicherweise nur eine entdecken. Das Tolle an Gili Air ist aber, dass man gar nicht unbedingt tauchen muss um meine Lieblinge, die Schildkröten zu sehen, denn die sieht man keine 10 Meter vom Strand am Riff die Korallen abweiden. Und das Beste ist, dass man nicht mal schwimmen muss, da einen eine gemächliche Strömung einfach mitnimmt. Eine unserer Lieblingsbeschäftigungen war, den Japanern und/oder Chinesen und vor allem den Japanerinnen/Chinesinnen beim Schnorcheln zuzuschauen. Sie watscheln grundsätzlich nur bei Ebbe in voller Montur, also Flossen an, Maske auf und Schnorchel im Mund ins knietiefe Wasser. Zur Sicherheit tragen sie Schwimmwesten, was es ihnen relativ schwer macht, den Kopf ins Wasser zu bringen, sie jedoch davor bewahrt mit dem Bauch über den Meeresboden zu streifen. Es macht aber auch gar nichts aus dass sie den Kopf nicht unter Wasser haben, denn sie halten sich zum Glück nur im sandigen Bereich auf, wo es eh nichts zu sehen und zum Glück auch nichts zu zerstören gibt. Damit nichts passieren kann, werden die Frauen an die Hand genommen und wie ein Korken auf dem Wasser treibend 20 Zentimeter vom Strand entfernt von ihren Männern durchs Wasser gezogen. Nach unserem letzten Tauchgang wollten wir eigentlich nur noch unsere Ausweise abholen, aber in der Tauchschule erwartete uns großer Bahnhof, denn ich war tatsächlich die 1000ste Studentin gewesen und bekam eine tolle Torte mit meinem Namen darauf- ich dachte immer, dass es sowas in Echt gar nicht gibt. Ein weiterer absoluter Pluspunkt auf Gili ist das Yogazentrum, das es hier gibt. Ich war fast jeden Tag dort um in einem offenen Pavillion mit Geckogeräusch und Muezzingesang meine Übungen zu absolvieren. Die Leute dort waren unheimlich nett und das Yoga einfach herrlich. Wenn ich morgens immer über die Insel gelaufen bin, war ich so glücklich und wäre am liebsten für den Rest meines Lebens hier geblieben und hätte Yogastunden gegeben. Die Tage hier gingen rum wie nix und wir schoben unsere Abreise immer weiter hinaus, aber da wir noch ein bisschen von Bali sehen wollten mussten wir uns von diesem wunderbaren Ort leider verabschieden.

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